Sonntag, 11. September 2011

Weibliche Beschneidung - Genitalverstümmelung an Mädchen


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Genitalverstümmelung in Deutschland

Tausenden Mädchen droht die Beschneidung

Von Anna Reimann

Die Bremer Polizei hat zwei kleine Mädchen vor der Genitalverstümmelung im Heimatland der Mutter bewahrt. Beschneidungen werden selten bekannt - aber Tausende Mädchen sind in Deutschland von dem gefährlichen Ritus bedroht.

Berlin - Es war ein lauter Ehestreit zwischen ihren Eltern, der gestern zwei kleine Mädchen, ein und vier Jahre alt, vor einer vermutlich kurz bevorstehenden Genitalverstümmelung rettete. Eine aus Gambia stammende Frau rief die Polizei in Bremen nach einer heftigen Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann.

Die Beamten kamen - und erfuhren den Grund des Streits. Die Mutter wollte ihre Töchter in Gambia beschneiden lassen, der Vater war dagegen. Kurz bevor der Flug in das westafrikanische Land gehen sollte, hatte die Mutter ihre beiden Töchter bei Bekannten versteckt, damit ihr Mann die Ausreise nicht verhindern konnte. Die Pässe der Kinder trug sie in ihrer Unterwäsche, berichtet der "Weser Kurier". Vor der Polizei bestätigte die Mutter ihre Pläne. "Wir haben dann beide Mädchen aus dem Versteck geholt. Sie sind jetzt in einem Kinderheim untergebracht", erklärt ein Sprecher der Bremer Polizei SPIEGEL ONLINE. Das Jugendamt werde sich nun um die beiden Mädchen kümmern. weiterlesen...

Quelle: Spiegel online



Das Recht auf Weiblichkeit: Hoffnung im Kampf gegen die Genitalverstümmelung:

Noch immer werden Mädchen auf schreckliche Weise genital verstümmelt. In authentischen Beiträgen berichten die Autorinnen, warum Menschen in den betroffenen Ländern Afrikas an dem grausamen Ritual festhalten. Das Buch beschreibt zudem die rechtliche und soziale Situation der betroffenen Menschen in Europa, denn selbst in Deutschland werden afrikanische Mädchen verstümmelt.
Solange die Verstümmelung von Mädchen gesellschaftlicher Konsens ist, können sich Einzelne nur schwer davon abwenden. Doch das Ritual wird brüchig: Das Buch gibt Einblick in viele Initiativen gegen Genitalverstümmelung im In- und Ausland, und es zeigt, in welcher Form man sich in eine Fremde Kultur einmischen kann und muß.

Pressenotiz zu : Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2000
Friederike Bauer lobt dieses Buch nachdrücklich. Dass die Beschneidung zum "Schrecklichsten" gehört, was Mädchen in unserem Jahrhundert angetan werden könne, sei zwar keine neue Erkenntnis. Doch das Buch habe das Verdienst, über das Thema zu berichten, ohne die "moralische Keule zu schwingen" und leiste damit einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung dieses dunklen Kapitels, so die Rezensentin beeindruckt. Durch die verschiedenen Blickwinkel der Untersuchung – ein afrikanisches Modell, eine Beschneiderin, ein aufgeklärter afrikanischer Mann u.a. kommen zu Wort – entstehe ein "vielschichtiges Bild" über Geschichte und Hintergründe der weiblichen Beschneidung. Bauer hofft abschließend, dass die Studie ein Schritt ist, diese grausame Prozedur abzuschaffen.

Weibliche Genitalbeschneidung: Hintergründe, gesundheitliche Folgen und nachhaltige Prävention:

Welche gesundheitlichen Folgen hat weibliche Genitalbeschneidung? Welche Bedeutung hat sie dennoch für das Selbstgefühl der Frauen? Und wie geht das Fachpersonal in Medizin, Psychologie und Sozialwesen mit der Würde betroffener Migrantinnen um?Trotz der Proteste internationaler Organisationen werden Mädchen aus afrikanisch-arabischen Ländern weiterhin beschnitten. Und viele beschnittene Frauen bestehen, auch wenn sie als Migrantinnen im Westen leben, darauf, nach Geburt oder Operationen erneut genital verschlossen zu werden. In westlicher Perspektive, zumal der Medien, wird dies als Ausdruck vermeintlich »primitiver« Kulturen gesehen. Fana Asefaw, engagierte Gegnerin der Beschneidung, fordert jedoch einen Kurswechsel in der öffentlichen Debatte: Es ist notwendig, die je eigenen kulturellen Hintergründe miteinzubeziehen und die Würde der Betroffenen zu wahren. In ihrem Buch liefert die Autorin unentbehrliches Hintergrundwissen für alle, die in medizinischen und psychosozialen Berufen mit dieser Thematik konfrontiert sind.

Plan schützt Mädchen

Weltweit erleiden jährlich rund zwei Millionen Mädchen die Verstümmelung ihrer Genitalien. Plan setzt sich für die Beendigung dieser gewaltsamen Praktik ein.


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